Das Filmprogramm der 20. Filmkunstmesse 2020
Mittwoch, 19. August 2020
Rund 60 Filme von 35 Verleihfirmen sind im Jubiläumsjahr auf der Filmkunstmesse Leipzig zu Gast.
Das Filmprogramm der Filmkunstmesse Leipzig bietet für FachbesucherInnen wieder einen weitgehenden Überblick über das Arthouse-Angebot und die Highlights der kommenden Monate: Eröffnungsfilm ist Julia von Heinz‘ UND MORGEN DIE GANZE WELT (Alamode), der unmittelbar zuvor im Wettbewerb von Venedig seine Premiere feiert. Ebenfalls frisch aus Venedig kommt Uberto Pasolinis NOWHERE SPECIAL (Piffl Medien). FRÜHLING IN PARIS (MFA+) von Suzanne Lindon war Bestandteil der offiziellen Auswahl von Cannes 2020 und wird auf den Festivals von Toronto und San Sebastian laufen. Die Komödie DIE DIGITAL NAIVEN – DAS INTERNET VERGISST DICH NIE (X Verleih) von Benoît Delépine und Gustave Kervern, wurde auf der Berlinale 2020 mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet.
Auf dem Programm stehen zudem Viggo Mortensens Regiedebüt FALLING (Prokino) und neue Arbeiten von Thomas Vinterberg (ANOTHER ROUND (AT), Weltkino), Johannes Naber (CURVEBALL – WIR MACHEN DIE WAHRHEIT, Filmwelt), Sönke Wortmann (CONTRA, Constantin), Icíar Bollaín (ROSAS WEDDING, Piffl Medien), Tate Taylor (BREAKING NEWS IN YUBA COUNTY, Constantin) und Oliver Rihs (BIS WIR TOT SIND ODER FREI, Port au Prince). Gespannt sein darf man auch auf Marcus H. Rosenmüllers Verfilmung der Karikaturen von Manfred Deix in ROTZBUB (Pandora).
Im Jahr 2020 ist die Filmkunstmesse mehr denn je auch ein Ort für Entdeckungen. Kandidaten für den Arthouse-Geheimtipp der nächsten Monate könnten die lakonische Hamburger Komödie COUP (R: Sven O. Hill, Salto Film) sein, Andrew Ahns freundlicher Nachbarschaftsfilm DRIVEWAYS (Tobis) oder Arash T. Riahis sensibles Familiendrama EIN BISSCHEN BLEIBEN WIR NOCH (Film Kino Text). Jerry Rothwells berührender THE REASON I JUMP (DCM) erzählt von der Welt junger Menschen mit Autismus und erhielt auf dem diesjährigen Sundance Festival den Publikumspreis für den besten Dokfilm. Fernanda Valadez‘ kompromissloses Debüt WAS GESCHAH MIT BUS 670? (MFA+) wurde in Sundance mit dem Publikumspreis und dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet.
Nicht zu vernachlässigen auch der Dokumentarfilm: Mit GUNDA (Berlinale Encounters, Filmwelt) ist Victor Kossakovskys Schwarzweiß-Porträt eines Hausschweins zu sehen, in YOUTH UNSTOPPABLE (AT) (bjf e.V.) filmte die kanadische Aktivistin Slater Jewell-Kemker die Jugendbewegung gegen den Klimawandel über 11 Jahre lang aus einer Innenperspektive – sie selbst ist bei Drehbeginn 15 Jahre alt, und in WOMAN (mindjazz) montieren Anastasia Mikova und Yann Arthus-Bertrand die Stimmen tausender Frauen zu einem beeindruckenden Monolog. In LOST IN FACE (CineGlobal) von Valentin Riedl begegnen wir Carlotta, die nicht einmal die Gesichter der eigenen Familie erkennt, und im kontroversen GEFANGEN IM NETZ (R: Barbora Chalupová, Vít Klusák, Filmwelt) geben sich zehn junge Schauspielerinnen im Internet als 12-jährige Mädchen aus und nehmen Kontakt zu Männern auf.
Kurzfilme: SHORT TIGER
In Zusammenarbeit mit der AG Kurzfilm und der FFA werden die fünf Gewinnerfilme des Short Tiger Awards jeweils vor einem Film im öffentlichen Programm gezeigt. Die Filme sind maximal fünf Minuten lang und sollen so in ihrem „natürlichen Element“ als Vorfilm zu erleben sein.
Eine Übersicht über alle Filme der Filmkunstmesse zum Download finden Sie hier.